Die Aller Schleuse in Oldau ist ein altes Industriedenkmal. Es ist eine Do-it-yourself-Schleuse. Die Schleusenkammer konnte ich selbst erkunden, denn sie war ziemlich leer. Seltsam bei all dem Regen der letzten Tage…
Es ist wie in einer riesigen Badewanne. Oder wie im Bauch eines alten Schiffes, dass ganz dunkel ist von all der Kohle, die es in all den vergangenen Jahrzehnten transportiert hat…
Direkt neben der Schleuse gibt es ein Wehr, das sich den tosenden Wassern der Aller entgegenstemmt. Am Oberlauf sieht es ganz friedlich aus. Doch dann braust das Wasser mit seiner Urgewalt unter den Schütz hervor, sich seinen Weg zu suchen…
In der beginnenden Dämmerung des sich zu Ende neigenden Regentages versuchen ein paar versponnene Leuchten, es dem von Wasser umtosten Wehr gleichzutun, und sich der fortschreitenden Dunkelheit entgegenzustemmen.
Auch in der Dunkelheit braust das Wasser geschmeidig unter derm Wehr hervor. Die Gischt färbt das moorbraune Wasser weiß, dass es in der Dämmerung leuchtet. Nach einigen Stunden der Dunkelheit der Nacht bricht ein neuer Tag heran und vertreibt die sich ausbreitende Finsternis. Und das Wasser braust seiner Wege. Wie alle Tage seit Anbeginn des Wehres.